Alles über Aktienzertifikate bei Privatplatzierungen

In diesem Artikel werden wir uns intensiver mit den Aktienzertifikaten befassen, mit denen wir bei Privatplatzierungen konfrontiert werden. Erfahre mehr über die Funktionsweise von Privatplatzierungen, die Bedeutung von Investmentbanken und den passenden Brokern.

Kurzvorstellung Privatplatzierungen

Der Hauptvorteil bei Privatplatzierungen liegt darin, dass Investoren die Chance haben, in Unternehmen zu investieren, die sich noch in einer frühen Entwicklungsphase befinden und ein vielversprechendes Wachstumspotenzial haben. Diese Unternehmen könnten in der Zukunft zu führenden Akteuren in ihrer Branche werden und hohe Renditen für ihre Investoren erzielen. Durch den frühen Zugang zu diesen Unternehmen können Investoren von den potenziellen Wertsteigerungen der Aktien profitieren. Jetzt wollen wir etwas tiefer in die Materie einblicken.

Die Rolle des Transfer Agents

Die meisten börsennotierten Gesellschaften sowie solche, die diesen Schritt planen, arbeiten eng mit einer Transferstelle, auch als Transfer Agent bekannt, zusammen. Diese Zusammenarbeit gewinnt an Bedeutung, insbesondere wenn mehrere Aktionäre involviert sind und ihre Anzahl steigen wird.

Der Transfer Agent agiert als ein eigenständiges Finanzinstitut und stellt verschiedene Dienstleistungen für die betreffende Gesellschaft zur Verfügung. Unternehmen, die Kapital über Privatplatzierungen aufnehmen, setzen den Transfer Agent vorrangig für die akkurate Verwaltung des Aktienbuchs ein. Hierzu gehören sämtliche notwendigen Pflichten, wie Aufzeichnungen von Eigentumsübertragungen, Ausstellung und Annullierung von Aktienzertifikaten, Verwaltung von Aktiensplits sowie die Erteilung von Informationen.

Neben diesen grundlegenden Aufgaben bieten Transfer Agents zusätzliche Dienstleistungen an. Dazu zählen die Organisation von Aktionärsversammlungen, bei denen Stimmen erfasst und ausgewertet werden, Stimmrechtsvertretung, Ausstellung neuer Zertifikate, Dividendenzahlungen sowie die Suche nach nicht auffindbaren Aktionären. Darüber hinaus beantworten sie Fragen der Aktionäre zu den behandelten Themen. All diese Leistungen werden sorgfältig dokumentiert.

Transfer Agents sind verpflichtet, sich an festgelegte Vorschriften zu halten, um ihre Geschäftstätigkeit ausüben zu dürfen. Zuverlässigkeit und Vertrauen stehen hierbei an oberster Stelle.

Über physische und elektronische Aktienzertifikate

Die Art und Weise, wie Aktien durch Privatplatzierungen erworben werden, beeinflusst deren Platzierung im Depot. Eine Investmentbank kann hierbei eine entscheidende Rolle spielen, da in diesem Falle die Aktien automatisch ins Depot gebucht werden.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Aktien geliefert werden können – entweder in physischer Form oder als elektronische Aktienzertifikate. Diese Lieferung erfolgt direkt durch den Transfer Agent. Während physische Zertifikate üblicherweise per Post verschickt werden, werden elektronische Zertifikate als PDF per E-Mail zugestellt.

Die physische Auslieferung ist mittlerweile eine seltene genutzte Methode. Die Kostenintensität sowie das Risiko des Verlusts während des Versands haben mit dazu geführt, dass physische Zertifikate heutzutage weniger verbreitet sind. Besonders in Deutschland gestaltet sich die Einbuchung von Papierzertifikaten immer schwieriger, wodurch nur noch eine begrenzte Anzahl von Brokern diesen Service überhaupt anbieten kann. Diese Dienstleistung geht außerdem mit sehr hohen Gebühren einher. Physische Zertifikate gelten als veraltet und ineffizient.

Die alternative Option ist das elektronische Aktienzertifikat (DRS = Direct Registration System). Hierbei wird der Besitz von Wertpapieren in elektronischer Form festgehalten, ohne dass ein physisches Zertifikat ausgestellt wird. Für Unternehmen, die bereits in den USA gelistet sind, ist die ausschließliche Verwendung des DRS seit einigen Jahren verpflichtend. Diese elektronische Variante ermöglicht Unternehmen, Kosten zu sparen und den gesamten Prozess sicherer zu gestalten. Neue Zertifikate können jederzeit neu ausgestellt werden. Das DRS dient als Nachweis über die Anzahl der gehaltenen Aktien. Kaufkurse sind auf diesen Zertifikaten nicht enthalten.

Falls Sie dennoch in den Besitz eines physischen Zertifikats gelangen, besteht die Möglichkeit, es in ein elektronisches Zertifikat umzuwandeln. Obwohl mit dieser Umwandlung Kosten verbunden sind, kann der Wert dieses Schrittes nicht unterschätzt werden.

Einbuchung der Zertifikate via Broker

Das Einbuchen der Aktien ist der nächste Schritt, um den Vorgang einer Privatplatzierung abzuschließen.

Im folgenden Artikel pflege ich eine Liste der Broker, bei denen die Einbuchung von Aktienzertifikaten möglich sind.

Meine persönliche Broker-Empfehlung wäre Interactive Brokers oder deren deutschen Ableger wie z.B. Captrader, FxFlat, Lynx, … Bei den Ablegern ist es ratsam die Kosten zu vergleichen, welcher hier am meisten Sinn macht.

Je nach Broker kann es sein, dass die Aktien erst eingebucht werden können, wenn sie handelbar sind. Einige Aktien sind nach dem IPO mit einer Sperrfrist von 4 Monaten versehen. Unter Umständen muss diese Zeit vor der Einbuchung noch abgewartet werden. Um unnötige Kosten zu vermeiden, sollte dies mit dem Broker vorab geklärt werden. Die Einbuchung dauert in der Regel einige Tage.

Bei einigen Brokern besteht die Möglichkeit, die Zertifikate online hochzuladen oder den Ablauf per E-Mail zu erledigen. Dies sollte am besten mit dem jeweiligen Broker geklärt werden, da es nicht einheitlich gehandhabt wird.

Da die Zertifikate keine Einstandskurse beinhalten ist müssen die Nutzern wissen, dass bei der Einkommenssteuererklärung ggf. manuell eingegriffen werden muss, damit die Gewinne stimmen. Die Comdirect geht bei Verkaufen ohne Einstandskurse z.B: von einem Gewinn von 30% aus, der dann automatisch versteuert werden. In Echt kann dieser höher oder niedriger ausfallen oder sogar ein Verlust erzielt worden sein.

Was sind Investmentbanken und welche Rolle spielen diese bei Privatplatzierungen

Eine Investmentbank ist eine spezialisierte Finanzinstitution, die eine breite Palette von Dienstleistungen im Bereich der Finanzierung, des Kapitalmarkts und der Beratung für Unternehmen, institutionelle Investoren und Regierungen bereitstellt. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, als Verbindungsglied zwischen den verschiedenen Akteuren im Finanzsektor zu agieren und sie bei anspruchsvollen finanziellen Transaktionen zu unterstützen.

Die wesentlichen Funktionen und Verantwortlichkeiten einer Investmentbank umfassen Finanzierung, Beratung, Handel und Verkauf von Wertpapieren, Forschung, Vermögensverwaltung und Risikomanagement.

Investmentbanken spielen eine entscheidende Rolle bei Privatplatzierungen und Investitionen vor dem Börsengang (pre-IPO). Sie fungieren quasi als Dienstleister und kümmern sich um den gesamten Prozess der Privatplatzierung – von der Ausfüllung des Abonnementsvertrags über den Zahlungsverkehr bis zur Einbuchung der Aktien. Zudem können Investmentbanken auch mit Deals unterstützen.

Für diejenigen, die in diesem Bereich Fuß fassen möchten, empfehle ich, Unternehmen wie Canaccord oder Haywood in Betracht zu ziehen, da diese sich meinen Informationen nach besonders gut für Neueinsteiger eignen. Es gibt viele weitere Investmentbanken, wobei einige nur vermögende Investoren aufnehmen. Wer mit einer Investmentbank zusammenarbeiten möchte, sollte bereits über ein gewisses Investitionsvolumen verfügen. Wenn Sie beabsichtigen, mindestens 25.000 USD pro Jahr in Privatplatzierungen zu investieren, können Sie über eine Zusammenarbeit mit einer Investmentbank nachdenken.

Ein zusätzlicher Vorteil bei der Zusammenarbeit mit einer Investmentbank besteht darin, dass die Aktien unmittelbar nach der Einbuchung verfügbar sind und nach Ablauf der Sperrfrist sofort gehandelt werden können. Im Vergleich dazu kann die Einbuchung bei einem Broker einige Tage in Anspruch nehmen.

Fazit

Die Einbuchung von Aktienzertifikaten in elektronischer Form gestaltet sich mit dem passenden Broker mühelos. Dabei ist es entscheidend sicherzustellen, dass es sich um elektronische Zertifikate handelt. Falls physische Zertifikate geliefert werden, können diese problemlos in elektronische Form umgewandelt werden, was die Teilnahme an Privatplatzierungen erheblich erleichtert. Fragen bezüglich möglicher Kosten und Bedingungen lassen sich unkompliziert im Voraus mit dem Broker klären.

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